Freitag, 30. August 2013

Birthday-Bash



Großes Dankie an alle, die mir gratuliert haben und den Tag unvergesslich gemacht haben.


Die gesamte Tag war legend...wait for it... DARY!

Nach dem Staff-Member-Meeting am Mittwoch-Abend blieben von allen Deutschen nur noch Lucas, Leni und meine Wenigkeit übrig, um in meinen B-Day reinzufeiern. Der Großteil musste am Morgen arbeiten, somit war ich logischerweise keinem böse. Am Donnerstag-Morgen sang mir das ganze Kinderheim einen Geburtstagssong. Sehr süß und wunderbar. In der Schule angekommen gratulierten mir alle Lehrer und auch die Schüler zeigten ihr Gesangstalent. Die Überraschung kam dann aber gegen Ende des Schultages. Plötzlich gab es ein "sehr wichtiges Lehrermeeting". Über die Überraschungsparty wusste ich allerdings schon Bescheid, weil meine Kinder das Geheimnis nicht für sich behalten konnten. Trotzdem war ich überrascht wie viel Mühe sich meine Kollegen machten. Das gesamte Kollegium versammelte sich mitsamt Kuchen (sechs an der Zahl), verschiedenen Getränken und was der Süßigkeiten mehr sind. Der Rektor überreichte mir symbolisch einen Schlüssel, was hier Tradition ist und für den weiteren Lebensweg Glück bringen soll. Weiterhin gab es Schokolade und einen Einkaufsgutschein. Unexpected unbelievable! Der Donnerstag-Nachmittag stand im Zeichen der Study-Time. Joseph und ich gaben den Kids ein paar einfache Matheaufgaben und dann wurde mit Kuchen, Cola und was der Naschwerke mehr sind dienert. Nach der Study ging es in den hauseigenen Pool. Kalt und erfrischend! Am Donnerstag-Abend ging es ins Township. Der Bus von George war extrem überfüllt, weil fast alle (!) Deutschen mitkamen. Im Club war die Stimmung offener und besser den je. Das Highlight des Abends war der Auftritt von VX, der mich direkt auf die Bühne holte. Nun begann, auf Geheiß von VX der ganze Club mir ein Ständchen zu singen. Im wahrsten Sinne des Wortes das Ende des Liedes war eine Bierdusche. Gegen 1:00 AM ging es zurück in Richtung AKKH.


Im Grunde fehlen mir die Worte... es war ein Tag wie aus dem Bilderbuch oder besser, dem Lehrbuch der Geburtstage.



Baie Dankie


Montag, 26. August 2013

"Frischfleisch oder auch ...

...alles neu macht der August."


Kinderheim-Update:

  Frischer Wind zieht derzeit ins Kinderheim ein. Die nächste Generation von Volontären  ist da. Das bedeutet neue Charaktere, Persönlichkeiten und Gesprächsstoff. Erfrischend, wenn man bedenkt, dass wir in der letzten Zeit nur zu 3 im Kinderhuis waren. Nach den ersten paar Tagen zusammen mit den "Neuen" kann ich sagen, dass hier eine super spaßige Atmosphäre herrscht. Es wird viel gewitzelt und das Niveau sinkt des Öfteren in sehr primitive Sphären . Deswegen wurde auch die "Niveau-Klatsche" eingeführt. Die Fliegenklatsche darf benutzt werden, um einen extrem schlechten Witzbold gebührend zu bestrafen. Alles in allem herrscht extrem witziges und entspanntes Klima.


Schul-Update:

  Die meiste Zeit bin ich aktuell im "General Office" tippe, kopiere und helfe wo immer ich kann. Die Kids akzeptieren mich alles in allem als vollwertiger Lehrer, wobei man dazu sagen muss, dass die Beziehung zischen Lehrern und Schülern viel inniger ist als in Europa. Vor allem an unserer Schule, die von Problem-Township-Kindern nur so wimmelt. Hier müssen Lehrer sowohl unterrichten und stellenweise auch als Elternersatz dienen. Am 17. September gibt es einen Schulausflug in Richtung Gold Reef City. Freizeitpark-Alert! Ein weiterer Termin ist der Abschlussball der Schulabgänger im Oktober. In der absehbaren Zukunft werde ich allerdings weiterhin versuchen jeden Lehrern, jedes Fach und jede Klasse zu besuchen. Ein Revue der Fächer folgt online zu gegebener Zeit.


Party-Update:

  Whoop! Whoop! Am Donnerstag gibt es (hoffentlich) die B-Day Party des Jahres. Mein größenwahnsinniger Plan ist zu versuchen alle meine Freunde, Deutsche wie Einheimische, Arbeiter vom Kinderheim wie Lehrer, in einem schwarzen Club zu versammeln, in dem (hoffentlich) Rapper VX live on Stage sein wird. Bin gespannt ob das so hinhaut wie ich mir das vorstelle, aber wird auf jeden Fall (mal wieder) ein erinnerungswürdiger Geburtstag. Zu den Orten Paris, Amsterdam, Ulm reiht sich dann Potchefstroom ein.


Sports-Update:

  Regelmäßig 9 km Joggen steht auf meinem aktuelle Trainingsplan. Einzige Problempunkte bleiben meine laufende Nase, Gegenwind und Hunde. Letzteres ist auch hier unten klein, aggressiv, penetrant und nervig. Weiterhin werde ich versuchen mit den Kinderheim-Kids am Wochenende Basketball zu spielen und eine Art Training zu etablieren.


Wetter-Update:

  Es wird Frühling in South Africa. Nachts geht es zwar immer noch in Richtung Gefrierpunkt, aber mittags ist es in letzter Zeit so heiß, dass wir sogar gestern im kinderheimeigenen Swimming Pool waren. Entgegen der Regel: "Erst wenn es zum ersten Mal regnet ist es Sommer!" sprangen wir in den eiskalten Pool. Das Stichwort again: Erfrischend.



Random Notes:
- Spruch der Woche: "Hast du Sonnenbrand oder sind das Segelohren?"

- Hab grad' von der Niveauklatsche einen kassiert :D

- Meine Lauftrecke via google Maps

- Das Oxymoron des Monats für August ist ein "Urgent Appeal!" an der Wand, der ausdrückt, dass man nichts an die besagte Wand hängen darf. Warum hat aber der "Urgent Appeal" selbst die Legitimation an der Wand hängen zu bleiben? Wir werden es wohl nie dahinterkommen...



Montag, 19. August 2013

Cross-Country


"Champions aren't made in the gyms. Champions are made from something they have deep inside them -- a desire, a dream, a vision."
Muhammad Ali


Als Sport-Enthusiast, der ich nun mal durch und durch bin, werde ich nie müde neue Sportarten und deren Wettkämpfe zu beobachten. Nur logisch also, dass ich zu den Provinz-Ausscheidungen im Cross-Country (Hindernislauf) nicht "Nein!" sagen konnte. Fast 20 Schüler unserer Schule qualifizierten sich für die letzte Stufe vor den südafrikanischen Meisterschaften und ich als Coach, Mentor und Trash-Talker mittendrin statt nur dabei.
Am Samstag gegen 5:30 Uhr machte sich unsere Athletengruppe auf in Richtung Klerksdorp, von dem ich bisher nur die Nightclubs zu Augen bekommen hatte (Small Talk Issues). Lehrerin Marta, die mit Leib, Seele und vor allem ihrem eigenen Kapital die Kinder unterstützt, wollte nur eine Sache: Medaillen! Allerdings war die Tagesform unserer Sportler in den letzten Liga-Wettkämpfen mehr von Überheblichkeit und Arroganz geprägt als von Biss und Siegeswillen. Diese beunruhigende Tendenz und die Tatsache, dass unsere Schule bei den anderen Wettbewerbern einen extrem schlechten Ruf hat, war Hauptthema bei der Motivationsansprache der Sportlehrerin. Unser schlechter Ruf rührt daher, dass die minder privilegierten Schüler unserer Schule kein Startgeld zahlen müssen und auch sonst auf lauftechnischer und vor allem ausrüstungstechnischer Ebene eher hinterherhinken. Ich möchte hier keineswegs eine Rassen-Debatte antreten, aber die Großzahl der Teilnehmer sind weiße Kids, die von ihren mein-Sohn-muss-zu-einem-professioneller-Sportler-aufblühen-Eltern gepusht werden. Diese sind logischerweise am Ende sehr enttäuscht, wenn Schüler von uns, zumeist nur barfuß, einige Konkurrenzen dominieren und die wohl situierten Gören alt aussehen lassen.
Fazit: fanatische Fußball-Familienmitglieder, die sich nicht an den Ehrenkodex der Fußball-Eltern halten, gibt es auch in Afrika, wenngleich in einer ganz anderen Sportart.
Nach knappen 6 Stunden auf dem Schulgelände in Klerksdorp war es für das Team der Bert's Bricks eine umso größere Genugtuung, dass 10 von unseren Schülern für den Landeskader nominiert wurden und somit bei den südafrikanischen Meisterschaften teilnehmen dürfen. Eine riesen Geschichte, vor allem wenn man bedenkt, dass die Championships dieses Jahr ausgerechnet in Potch stattfinden. Weiterhin auch eine tolle Sache für Marta, die weder von der Schule noch von staatlichen Gremien finanzielle Unterstützung bekommt und das Training, die Verpflegung, die Trikots, die Fahrkosten und was der Dinge mehr sind aus eigener Tasche bezahlt. Sie macht das alles, so sagt sie selbst, weil es ihr großen Spaß bereitet die Kinder zu coachen. Auf der anderen Seite will sie aber auch vermitteln, dass Sport ein Ausweg aus den Slums sein kann, wenn man gut genug ist und seinen Traum hartnäckig genug verfolgt. (Zitat Ali)
Musterbeispiel für eine solche Entwicklung ist ein Läufer, der im aktuellen weltweiten Power-Ranking der Nachwuchsläufer über 3000 Meter ganz oben steht. Sein Weg hat an der Bert's Bricks unter dem Coaching von Marta begonnen, ging über ein Sportstipendium an der Universität bis hin zu Wettkämpfen in Europa und anderen Teilen der Welt. Jedem unserer Schüler würde ich eine solche Entwicklung von Herzen wünschen, aber wie wir alle wissen ist ein solcher Werdegang schwerer zu erreichen als man anfangs denkt und schlussendlich fast unerreichbar.


Allgemein kehrt in meinem Arbeitsalltag langsam Struktur und Normalität ein. Als fleischgewordener Fotokopierer helfe ich den Lehrern die Schwierigkeiten der heutigen Technik zu überwinden, übernehme hin und wieder das Unterrichten einer Klasse und bin Nachmittags im Kinderheim bei der Hausaufgabenhilfe eingeteilt. Diese Woche kommen dann voraussichtlich die neuen deutschen Freiwilligen an. Worauf ich mich insgeheim freue, weil sich die augenblickliche Mitbewohner-Chemie eher dem eisigen Wetter am Morgen (-4°) als dem wohltuenden südafrikanischem Gemüt annähert.


Random-Notes:
- Erinnerung an mich selbst: Powerade concentrated JAGGED ICE Sports Drink ist nicht wie vermutet weiß sondern blau (!) und besteht zu 98% aus Zucker

- Durch eine visuelle und raumgestaltungtechnische Meisterleistung habe ich meinem Zimmer neue Lebensqualität eingehaucht

- "Lehrer" heißt auf Afrikaans "onderwyser"

- Ich hab' Sonnenbrand(t) und gleichzeitig Schnupfen ... das ist mir auch noch nie passiert ...

- Zitat der Woche: "The other guys are losers, either by birth or by choice!"

- Meine, in der Schottland-Studienfahrt zuletzt gezeigte, Liebe zum The Glenlivet Whiskey ist wieder aufgeblüht. Von Hingezogenheit erblindet erwarb ich eine zwölf Jahre alte Flasche, die nun gebieterisch auf mein Zimmer herabblickt.




Samstag, 10. August 2013

Bilderreihe #3

Mehr als einen Monat bin ich jetzt schon in Potch und Umgebung unterwegs und muss sagen, dass ich mich wirklich eingelebt habe. Unter der Woche passiert aktuell weniger Nennenswertes, außer kuriosen Unterrichtsmethoden, stressigen Kinder und was im südafrikanischen Schulalltag noch so zur Normalität gehört.
Die geballte Ladung südafrikanische Kultur und Lebensweise gibt es hingegen am Wochenende. Chillen im Township, Unterhaltungen mit Einheimischen, umkämpfte Pool-Matches, traditionelle Rituale und lokales Essen...
Einige Dinge, die ich in letzter Zeit zu sehen bekam, gibt es in folgender Bilderreihe:



Lebenssituation in Ikageng

Haus des Gastgebers des Ahnenrituals

Traditionelles Zubereiten von Eintopf in Pots

Head of the Family

Hinterhof vom Haus

Lebenssituation in Ikageng #2
(ehemaliger Carwash, vor dem Haus der Großmutter von George)


Heimat von meinen Freunden George und VX

Ein Mini-Essen-Trinken-Shop, wie es ihn an fast jeder Ecke von Ikageng gibt

Südafrikanisches Mensch-ärgere-dich-nicht


Manches ist fast europäisch ...
... manches auch nicht!



Mittwoch, 7. August 2013

Ancestor Worship Weekend

Wenn man ein Land wie Südafrika besucht, sieht man sich vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Lebensstilen gegenüber. Allein die Tatsache, dass es in Südafrika insgesamt 11 offizielle Landessprachen gibt, zeigt wie vielfältig die Bevölkerung ist. Ebenso vielschichtig zeigen sich die Religionen. Von Buddhismus über Christentum und Islam reicht die Religionslandschaft bis zum Ahnenkult. Obwohl im Norden des Kontinents der Islam vorherrscht und sich im weiteren Afrika die meisten Menschen dem Christentum verschreiben, ist der Glaube an die Vorfahren trotzdem bei vielen Menschen verankert. Einige Bevölkerungsgruppen glauben sowohl an Gott als auch daran, dass ihre Vorfahren einen Einfluss auf ihr Leben haben. Die Ahnen werden zwar nicht direkt angebetet, sondern man bringt ihnen Opfer, wann immer Unglück über die Familie im Diesseits kommt oder man versucht das in der Zukunft zu verhindern.

Am Samstag wurde ich, wieder einigermaßen gesund, eingeladen einer solchen Ehrung der Vorfahren beizuwohnen. Die Familie eines Lehrers unserer Schule zollte ihren Ahnen Tribut und netterweise gab man mir die Chance teilzunehmen. Mir der religiösen Wichtigkeit nicht bewusst, hielt ich die Veranstaltung vorerst für eine Art "Nachbarschafts-Party". Viele Menschen versammelten sich vor einem Haus in Ikageng mit lauter Auto-Musik und circa 11 Lehm-Töpfen (Clay pot cooking) mit Eintopf. Als Itumeleng (ein Lehrer meiner Schule, der auch eingeladen war und freundlicherweise Taxi für mich spielte) und ich dort ankamen, wurde uns sofort Essen und Trinken angeboten. Da wir uns - typisch für diesen Teil der Welt - geschlagene zwei Stunden verspäteten, verpassten wir das traditionelle Schlachten der Kuh. Ich bin mir aber auch nicht wirklich sicher, ob mir das nicht den Hunger verdorben hätte. Bei der Portionierung des Essens zeigen sich die Gastgeber überaus gastfreundlich, was den Magen meines Kollegen sichtlich überforderte. Er gab nach der Hälfte des Tellers auf, aber ich (Schwaben-Philosophie FTW) ließ mich nicht lumpen.
Nach dem Essen machte ich ein paar Fotos (folgen in Bilderreihe #3) und unterhielt mich mit den anderen Gästen bzw. Familienmitgliedern. Diese waren alle begeistert, dass ein weißer Europäer ihren Traditionen Respekt zollte und zeigten sich demnach unbeschreiblich zuvorkommend und liebenswert.
"Fühl' dich wie zu Hause. Wir sind froh, dass du hier bist!"
Außergewöhnlich und einfach gigantisch so etwas von Menschen zu hören, die ich zum ersten Mal in meinem Leben sehe.
Nach dem Essen lud mich Itumeleng dazu ein seine Mutter zu besuchen, die auch in Ikageng lebt. Vor allem hier im Township sind die verschiedenen finanziellen Situationen der Bewohner einfach zu unterscheiden und das Haus, welches wir nach 5 Minuten Autofahrt ansteuerten war größer, luxuriöser und hatte fast schon europäischen Charakter. "Dieses Haus", erzählte mir mein neuer Freund, "habe ich für meine Mutter gebaut, nachdem ich mit der Schule fertig war. Ich musste das machen, weil sie es verdient hat." In sehr einfachen Verhältnissen aufgewachsen, war es für Itu eine Art Pflicht seiner Mutter etwas zurückzugeben, nachdem sie ihn erzogen und er dadurch einen guten Abschluss erreicht hatte.
Zu guter Letzt durfte ich auch das aktuelle Domizil meines Touristenführers beehren. Der wohnt verrückterweise in einem kleinen Nebenraum seines eigenen Guest House. Das Kwa Kgatleng Guest House & Conference Center ist sehr behaglich und wurde vom Besitzer selbst renoviert und ausgestattet. Eine Art "Aschenputtel-Story", weil er das heruntergekommene Gebäude seiner Zeit kaufte und ihn die Leute auslachten, weil sie es für nicht profitabel hielten.
Klassischer Fall von: "Wer zuletzt lacht ..."
Unsere Unterhaltung über diverse Themen, die unter anderem kulturelle Unterschiede von Europa und Afrika und deren Schulsysteme beinhaltete, ging bis spät in die Nacht. Dazwischen zeigte sich auch mein dritter Gastgeber an diesem Tage sehr großzügig und spendierte mir sowohl einige Flaschen Gerstensaft als auch (typisch afrikanisch oder auch nicht) ein Menü beim hiesigen KFC.
Summary: Simply stunning!


Random Notes:
- Die alten Kumpels von Itumeleng, die am Samstag ebenfalls das Guest House besuchten, lachten sich fast schlapp, als ich ihnen meine neu erlernten Setswana-Künste vorführte. Im Grunde genommen kann ich kein Wort der hier einheimischen Sprache der Schwarzen. Der einzige Ausruf, den ich beherrsche, hat die Bedeutung "Hey Leute, was geht?" Da ich aber schon immer gut war Menschen und Sprachmuster zu imitieren ist die Aussprache anscheinend so perfekt, dass es ein riesen Gag für alle Beteiligten ist.

- Beim Drive-IN des KFCs kam Itu und mir die Idee zu einem neuen Horror-Film mit dem Titel "Revenge of the chicken". Der Hauptstrang der Handlung erzählt von einem Mann, der zuerst gratis Essen bekommt, dann feststellt, dass er damit gemästet wird und am Ende von verrückt gewordenen und mutierten Hühnern verfolgt wird. RTL hat gleich zugeschlagen und will eine Serie daraus machen.

- Im Spar um die Ecke gibt's Vitamin Water in allen Farben, Formen und vor allem Geschmacksrichtungen.
Feels like heaven.

- Am Dienstag verschwinden alle alten Freiwilligen zurück nach Deutschland, was bedeutet, dass die neue Generation langsam anbricht und unser Jahrgang 2013/14 Formen annimmt.

- Mein Lieblings-Stilmittel der deutschen Sprache ist und bleibt die ausgezeichnet angenehm ansehnlich attraktive Alliteration.




Donnerstag, 1. August 2013

The Flu Week Pt. 2

The Flu Week geht also in die nächste Runde und offeriert ganz neue Krankheitsbilder. Am Freitag dachte ich schon meine Therapieansätze mit Sport und anderen Aktivitäten wären ein medizinischer Durchbruch. Weit gefehlt! Samstag und Sonntag plagten mich unbeschreibliche Zahnschmerzen, die so schwerwiegend waren, dass ich meine Schmerztabletten-sind-für-Pizzarand-Liegenlasser-Auffassung über Bord warf und mit Begeisterung die Wirkung von Paracetamol auf meinen Körper verfolgte. Die Schlussfolgerung hieß also Zahnarzt. Den Besuch beim Dentist wollte ich eigentlich nicht gleich im ersten Monat tätigen, aber nach diesem Wochenende war das unumgänglich geworden.
Montag-Morgen saß meine Wenigkeit also in einer südafrikanischen Gemeinschaftspraxis von Zahnärzten. Dort wurde mir klar, dass es eine gute Entscheidung war sich für eine Stadt wie Potch zu entscheiden und nicht für eine klassische afrikanische Kleinstadt. Die Praxis war nämlich von einer deutschen nicht zu unterscheiden. Ein Problem bliebt aber:  Fast alles hier war auf Afrikaans ausgelegt und die Arzthelferin schaute mich bemitleidend an, als sie mitbekam, dass ich dieser Sprache nicht mächtig war. Ähnlich verhielt es sich auch mit meinem Medikus, der doch ein bisschen überfordert schien mir die Diagnose auf Englisch zu erläutern. Nach kurzer Studie meiner Röntgenbilder (frei nach dem Motto: der Arzt sieht was, was du nicht siehst) machte er genau das, was mir mein deutscher Zahnarzt im Vorfeld meiner Reise mit auf dem Weg gab.
"Falls du solche Schmerzen bekommst, soll er dir ein Loch in den Zahn machen, dort Medizin rein und dann wieder zuschließen!"
So passierte es dann auch und eine Betäubungsspritze, mehrere unangenehme Momente und einen Besuch bei der "Apteek" später ging es zurück nach Hause. Was ich mich aber bis heute frage ist, wann ich den Besuch beim Arzt bezahlen muss. Ich habe zwar einen Check-Up-Termin im September, aber normalerweise muss man im Vorhinein zahlen.

Seit Montag liege ich also hier rum, erlebe nichts, kann auch nichts tun und warte, dass es mir gut genug geht, um Irgendetwas (geschweige denn Sinnvolles) zu machen. Zwar gehen die Schmerzen langsam zurück, dennoch fühlt es sich die meiste Zeit an, wie nach einer Weisheitszahn-Operation.
Demnach spärlich fällt auch dieser Post hier aus, weil schlicht nichts passiert ist. Das erste und saisonentscheidende Spiel meines Schul-Fußballteams habe ich verpasst und weiß auch nicht wie es ausgegangen ist. Bei der traditionellen Montag-Abend-Party konnte ich logischerweise auch nicht teilnehmen.

In einem wunderbaren Abschiedsbrief hat mir eine Person geschrieben, dass alle noch so schönen Erlebnisse auch ihre Schattenseiten haben und das dies alles erst interessant macht.
Damit verbleibe ich auch und freue mich schon auf die kommenden Monate - hoffentlich ohne weitere gesundheitliche Rückschritte - mit weiteren spannenden Eindrücken vom anderen Ende der Welt.


Random Notes:
- Nach langer Recherche fand ich eine Homepage, die es mir mit meiner langsamen Internetverbindung möglich macht Sport-Podcasts anzuhören. Somit bin ich jetzt in Themen wie der NBA Free Agency und der Transferpolitik von den Tottenham Hotspur top informiert.

- Ich hätte nie gedacht, dass es möglich ist das deutsche Privatfernsehen zu vermissen, aber zur Untätigkeit verdammt wünsche ich mir ein bisschen niveauloses Assi-TV mit fünftklassigen Schauspielern.

- Heiko Schaffartzik unterschreibt ernsthaft beim FC Bayern München Basketball... überall Söldner...wirklich überall...