Dienstag, 26. November 2013

Jahresrückblick Teil 1

Das rasanteste, spannendste, verrückteste, aber auch das schwerste Jahr meines Lebens geht dem Ende zu. Zeit genug also zurückzublicken auf Sternstunden, Rückschläge und Essenzen des Lebens.



Januar

Die Semesterferien gehen dem Ende zu und ich befinde mich in einem Motivations- und Selbstfindungsloch. Der Studiengang "Energiewirtschaft" bietet doch nicht das, was er bzw. was ich mir von ihm versprochen habe. Außerdem frisst mich der, im August 2012 eingehandelte, Stress von innen auf. Nach 6 Monaten Vorbereitung heißt es "medizinisch-psychologische Untersuchung", um den verbleib meines Führerscheins zu sichern. Am ersten Montag des Jahres finde ich mich beim TÜV wieder und erkläre die Hintergründe der nächtlichen Benutzung meines Fahrrads. Quälende 120 Minuten später gehen sowohl dem Verkehrspsychologen als auch mir ein Licht auf. Das Ergebnis seiner Erleuchtung erhalte ich erst Mitte Februar. Meine Erleuchtung setze ich am nächsten Tag, zu voreilig wie ich jetzt weiß, um. Exmatrikulation heißt diese! Nach nur knapp 3 Monaten kehre ich dem Studentenleben den Rücken zu und will mir einen Lebenstraum erfüllen, der mir schon seit Jahren im Kopf herumgeht. Englisch-sprachiges Ausland ist mein Traum, aber auf der anderen Seite wäre ein anderes Studium die weitaus einfachere Lösung. Am Ende des ersten Monates des Jahres bleibt Vieles offen.


Februar

Die Planung für diesen Monat besteht darin eine Volontär-Stelle klarzumachen, nachdem ich mich gegen ein neues Studium entschieden habe. Was damit untrennbar zusammenhängt ist eine Arbeitsstelle, da mich die ganze Fahrradgeschichte eine Unmenge an Geld gekostet hat. Was mir allerdings auf der Suche nach "schnellem" Geld nicht klar war ist, dass man als ungelernter Abiturient mit abgebrochenem Kurzstudium keine wirkliche Chance auf etwas hat, das Spaß macht. Nach einigen Vorstellungsgesprächen in den verschiedensten Wirtschaftssektoren - Gastronomie, Import-Export, Einzieher - muss ich dann doch meine Erwartungen drosseln und der Zeitarbeit hingeben.
Die Parallelgeschichte des Februars schreibt die deutsche Bürokratie, die mich hart in die Mangel nimmt. Die 16-seitige (!) MPU-Analyse bietet mir und der Staatsgewalt Eindrücke in mein Seelenleben, entlastet mich aber nicht stark genug, um mich völlig frei zu sprechen. Somit finde ich mich in einem "Aufbau-Seminar für im Straßenverkehr Auffällige" wieder. Kurz gesagt: Eine Selbsthilfe-Gruppe für "Trunkenheit am Steuer" Straftäter. Im Gruppenvergleich fällt meine Story noch lächerlicher aus als zuvor. Das Fazit am Ende des Kurses bleibt somit auch relativ unspektakulär: Teilnehmerzertifikat bekommt jeder, meine Probezeit wird um 2 Jahre verlängert...mehr dann auch nicht.
Das einzige (positive) Highlight des Monats ist das sportliche Familiengebeaste beim 2er-Mannschafts Turnier in Laichingen. Das unvergleichbare Brüder-Doppel stampft die Gegner sowohl sportlich als auch mental in den Boden. Nur im Finale scheitern die Beast-Geschwister an viel zu routinierten Legendenspielern.


März

Im März beginnt der Arbeitsalltag als ungelernter, unqualifizierter mach-mal-Irgendwas-Arbeiter. Erster Arbeitsplatz ist die Universitätsklinik-Ulm. Über 2 Wochen versuche ich mich als Heizungsbauer in luftigen Höhen. Montage und Demontage heißt das Stichwort. Überrascht bin ich, wie viel auf dem Bau, aufgrund von Fehlern in der Berechnung der Bauleitung, improvisiert werden muss. Den traurigen Helden, die seit Jahrzenten in alter Glaswolle hantieren, gebührt großes Lob. Jungs, ihr macht euren Job tadellos, auch wenn es keiner weiß.
Am Ende des Monats wird es wieder sportlich. Beim Beko-BBL TOP 4 in der Berliner O²-Arena ziehen die Ulmer Basketballer ins Finale ein. Nach einer ausgeglichener ersten Halbzeit, feuert der Gastgeber aus Berlin allerdings ein Offensiv-Feuerwerk ab und ausgerechnet Heiko Schaffartzik beendet mit der Schlusssirene des 3. Viertels die Titelträume unseres Teams.
Dennoch bleibt bei unserem Familien-Männer-Trip nur Positives hängen, außer das obligatorische Navigationsproblem, was es aber bis jetzt in jedem Urlaub gegeben hat.


April

Der April steht voll im Zeichen des schwäbischen Sprichwortes "schaffa schaffa Häusle baua". Zwar baue ich nur indirekt Häuser, aber die Arbeitszeiten haben es doch in sich. Zusammen mit ostdeutschen Elektrikern, rumänischen Gastarbeitern und österreichischen Deckenbauern arbeite ich hinter unzähligen Sicherheitsgates im Bundeswehrstützpunkt Laupheim an einer Großküche/Soldatenkantine. Meine einzige Erkenntnis nach 10-11 Stunden Arbeit am Tag ist, dass meine Entscheidung nicht zur Bundeswehr zu gehen komplett richtig war. Lieber 11 Stunden auf einer Leiter als eine Stunde unter Oberfeldwebel Karsten Müller.
Ende des Monats werde ich zu HKL verfrachtet. Der Aufgabenbereich, eigentlich für einen Profi-Kfz Mechaniker gedacht, umfasst das Hegen und Pflegen von Radladern, Baggern und was der Baumaschinen mehr sind. Als Reparateur war ich natürlich völlig ungeeignet, aber ich konnte mir den Lebenstraum "Bagger fahren" täglich aufs Neue erfüllen.


Mai

Im Mai nichts Neues. Bagger putzen, rumfahren, abstellen, tanken ... . Am Ende meiner 5 Wochen bei HKL muss ich sagen, dass dieser Job mir mit Abstand am meisten Spaß gemacht hat und mir weiterhin einen schönen Überblick in die Sphären der Vermietung von Baumaschinen gebracht hat. Apropos Blick: Mein nächster Job bringt mir sprichwörtlich den Durchblick, da ich am BWK Ulm Glasfassaden anbringe. Nie wurde mir die Tragkraft einer Fensterscheibe so bewusst. 140 Kilo wiegen die 2x3 Meter Scheiben und müssen irgendwie in ihre Halterung gebracht werden. Wieder werde ich eingeweiht in die Künste der Improvisation, von den Vor- und Nachteilen richtigen Werkzeuges ganz zu schweigen.
Am Ende meiner Zeit als Zeitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma bekomme ich dann doch noch einmal Zeit zu einer anderen Tageszeit zeitig zur Arbeit zu erscheinen. Allerdings hat mein Ausflug in die Nachtschicht nur die Dauer eines Tages. Enttäuscht, dass meine unglaublich effiziente Biorhythmus-Umstellung nicht genug gewürdigt wird, kündige ich. Fazit: Bis auf ein paar Kratzer und Prellungen bleib meine knapp 3-monatige Arbeitszeit von großem Unglück verschont.
Meine Afrika-Planungen sind derweil komplettiert und Ende Juli geht es nach Potchefstroom. Somit widme ich meinen letzten Monat in Deutschland dem Abschied.


Juni

Dass unsere Familie allerdings innerhalb von einer Woche von zwei inspirierenden Personen für alle Zeiten Abschied nehmen muss, ist für meinen letzten Monat in Deutschland ein harter Stimmungsdämpfer. Nachdem die "schwarze Woche" verkraftet ist verbringe ich viel Zeit mit denen, die mir wichtig sind. Zahlreiche Abschiedsfeiern und tolle Momentaufnahmen später ist mein Visum plötzlich in der Post und ich bin am Flughafen in München. Allen Widerrufen und Tiefpunkten zum trotz usher ich in einen neuen Lebensabschnitt. Der Flug ist unspektakulär und bietet, bis auf den eigenwilligen Musikgeschmack der Egypt Airways, keine neuen Erkenntnisse. Gepäck grundsolide geschnappt und mit dem Pass punktgenau den Schalter passiert.
Mein Taxi-Fahrer Thomas (in First Impressions noch als poor man's Asafa Powell bezeichnet) bringt mich nach Potch. Fast exakt zum Halbjahresende 2013 beginnt mein neuer Lebensabschnitt.



Random Notes:
- Zitate vom Bau:
    "Hätt' ich Abitur, wär' ich ja sofort Rechtsanwalt geword'n."
    "Warum gehsch du nach Afrika? Stehsch auf schwarze Weiber, oder so?"
    "Ich geh' immer in Urlaub nach Thailand. Das is' wahrer Männer Urlaub!"

- #beastblood

- 10.01.2013: Von Langeweile getrieben stelle ich im Darts-Spiel Shanghai einen (bis dato) unerreichten Haus-Rekord auf. Unter anderem dank 2 Treffern im Tripple 16 Segment stehen am Ende 636 Punkte auf meiner Haben-Seite

- Zitate vom Nicht-Bau:
    "Ich bin 'n Biest!"   "Du bisch 'n Dieb!"
    "Fanta sind Asiaten, die mag' ich nich'."
    "Heut' hab ich Battierblood!"

- Alle Mannschaften des SSV Ulm Tischtennis halten die Liga. Props dafür!

- Lupe Fiasco - Out of my head feat. Trey Songz

- Die beste Sport-DVD des Jahres bring Mo (writer des SSV Ulm 1846 Fischtennis  Blogs) heraus, indem er einfach ein paar Lappen beim Sport filmt und das in Steven Spielberg Manier zusammenschneidet



Life is without meaning. You bring the meaning to it. The meaning of life is whatever you ascribe it to be. Being alive is the meaning.



Samstag, 16. November 2013

Bilderreihe #7




Die Random Notes der Bilderreihen. Familien-Ausflug zum Krügerpark (inklusive Instand Big-5 innerhalb von 3 Stunden), Abschlussball der 7. und Vorschul-Klasse, erschreckend schöne Eindrücke von der Löwenfarm und was der sonstigen Bilder mehr sind.





Photo-Bomb eines Zebras


... und somit sind die 2013 Big Five dann auch komplett: der Büffel

Giraffen ganz ganz nah

Benjamin Blümchen got nuthin'



Szenen-Wechsel: Abschlussball 7th Grader


Township-Playboys,

in wunderschönem Ambiente

Szenenwechsel 2: Abschlussball Vorschule, wo die Staff-Member

... deutlich mehr Spaß mit den Verkleidungen hatten als die Kids

Leider ging deswegen auch ein Strafzettel an das Kollegium

Szenenwechsel 3: Der Autor instagram-t mit  Löwenbaby

In der Löwenfarm treffen wahre Biester aufeinander

Mr. Ed gehört leider nicht dazu



Der König der Tiere im Käfig


Schulalltag mit verrückten Kindern (links: Thato; rechts: Shaun)

... und mental fordernder Arbeit

Bonus-Bilder:


Ein Christ-Baum,

der sich loben lässt.


Random Notes:
- Vegetarian: old Sioux Indian Word for lousy Hunter

- Es gibt Dinge, die man nicht erklären kann

- "Lassen Sie uns also die kleinen Anzeichen nicht unterschätzen; vielleicht gelingt es, von ihnen aus Größerem auf die Spur zu kommen." (Sigmund Freud: Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, Seite 23)

- MEGA-Shoutout an Lucas, der unserem so schon überwältigenden Weihnachtsbaum eine übergeile Lichterkette zugesteuert hat

- Mann, isch des 'n scheener Krischtbaum!

- Spruch der letzten Wochen von oben abgebildeten Shaun: "Sir, I don't like People who 're guessing!"

- "One tree makes no forest."

- "The other guys are losers, either by birth or by choice!"

- "Be realistic, ask the impossible."

- Auf die Gefahr hin, dass Lars der meist genannte Name in meinem Blog ist:
Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie Marie