Donnerstag, 24. Oktober 2013

Alltags-Wahnsinn



Einige der folgenden Handlungen begaben sich nach einer wahren Begebenheit. Bei anderen hat das lyrische Ich vielleicht ein bisschen maßlos übertrieben und Unwahrheiten verbreitet.




Das Bühnenbild zeigt ein Zimmer mit hoher Decke, spartanisch eingerichtet mit Bett und viel zu kleinem Schrank, zwei Nachttischen und einem hoffnungslos in die Ecke gestellten Schreibtisch mit allerlei Krims-Krams.


5:52 Uhr: Der Wecker meines Handys fängt an unbarmherzig zu dudeln. Snooze-Button!

5:57 Uhr: Der Wecker meines Desire HD fängt an unnachgiebig zu dudeln. Snooze-Button!

6:02 Uhr: Die Weckfunktion meines Desire HD fängt an, viel zu unbarmherzig zu dudeln. Snooze-Button!

6:07 Uhr: Die Weckfunktion meines Desire HD gibt immer noch nicht nach. SNOOZE-BUTTON!

6:12 Uhr: Die Weckfunktion ... ich schalte den Wecker aus und drehe mich wieder um.

6:15 Uhr: Flieger-Alarm! Die Russen ... oder doch Chinesen? Verrückt gewordene Iraner, Nordkoreaner. Verzweifelt suche ich in meinem Bunker nach Kameraden. ALLE WEG! Wer ruft denn um diese Uhrzeit zum Apell?
Es ist das Kinderheim, welches all seine Bewohner daran erinnert, dass die erste Fuhre an Schülern sich jetzt zum Gate bewegen sollte.

6:16 Uhr: PANIK! Ich bin zu spät! Wie einst Michael Jordan fliege ich aus meinem Bett in Richtung Tür. Renne den Flur hinunter, rutsche auf einer, von gestern Abend liegen gebliebenen Seifenblasendose aus und gehe hart zu Boden. Verwirrung und Angst stehen mir ins Gesicht geschrieben.

6:17 Uhr: Lucas schließt die Bad-Türe ab. Zu spät gekommen, versagt, die erste Niederlage des Tages eingesteckt... und warum zum Henker liegt hier eine Seifenblasendose auf dem Boden. Die Stimmung ist am Tiefpunkt.

6:18 Uhr: (in der Küche) Leicht angefressen suche ich minutenlang nach einem Löffel. In der semi-gut aufgeräumten Küche kann ich keinen finden und begnüge mich mit einem Kochlöffel um mein Müsli zu frangeln.

6:25 Uhr: Das Müsli ist verspeist und in Mitbewohner des Monats Manier spüle ich sofort nach dem Essen mein Geschirr ab.

6:27 Uhr: (auf dem Flur) Ich führe mit der Türklinke eine Grundsatz-Pro-Contra-Diskussion über zu langes Duschen.

6:28 Uhr: Einer meiner vier Mitbewohner kommt grinsend aus dem Bad und überlässt mir den Raum. Zum Duschen bleibt keine Zeit, somit gibt es Katzenwäsche.

6:31 Uhr: (Großküche des Kinderheims) Voll bepackt mit Tupper-Boxen stehe ich in der Küche und muss mir das Geheule vom Frühschicht-Arbeiter anhören. Er sei so müde, sagt er. Er will schlafen, sagt er. Er hat keine Vorstellung was wir die letzten beiden Nächte getrieben haben. Ich nicke das Gejammer ab. Nichts wie weg!

6:33 Uhr: Ich gerate in einen, von langer Hand geplanten, Hinterhalt und 4 Kinder stürzen aus einem Gebüsch auf mich zu. Sie entwenden meine Laptop-Tasche. Ein Kind bleibt an mir hängen, um mir die Verfolgung der anderen unmöglich zu machen.

6:35 Uhr: Meine Tasche habe ich zurück, aber das morgendliche Workout bestehend aus Kinder hin und her tragen, hochheben und jagen, bleibt mir nicht erspart. Wie schaffen es die anderen Freiwilligen nur um 4:40 Uhr aufzustehen und die Kinder schulfertig zu machen, frage ich mich.

6:36 Uhr: Die Antwort auf die Frage? Doro steht sinnbildlich dafür. Sie steht mit geschlossenen Augen auf dem Parkplatz und blendet jeglichen Lärm einfach aus. Lauritz für seinen Teil sitzt auf dem Boden und starrt ins Nichts, während J.L. verzweifelt versucht das traurigste Kind des Kinderheims aufzumuntern.

6:45 Uhr: Lukas rennt, mit für diese Uhrzeit bemerkenswertem Elan, an uns vorbei und bekommt gerade noch so seinen Bus zur President Pretorius School.

6:52 Uhr: Der Bert's Bricks Bus kommt viel zu früh und auch ich muss meine Kids in Richtung Bus scheuchen.

6:53 Uhr: (im Bus) Das Wrestling Match ist schon in vollem Gange, als ich mich schleppend dem Bus nähere. Der Fahrer ist am Heulen und die 1-4 Grader prügeln sich mit Mike Tyson Gedächtnis Schwingern. Ich versuche der Situation irgendwie Herr zu werden. Auf dem Weg zu Verbesserung der allgemeinen Situation muss auch ich zwei Aufwärtshacken einstrecken.

6:57 Uhr: Der Busfahrer ist mit Taschentüchern versorgt, die Kinder in der dritten Runde K.O. gegangen und die 3.5 km Busfahrt kann endlich angetreten werden.

7:31 Uhr: Nach all der Hektik und dem Stress beginnt nun mein eigentlicher Arbeitstag. Beim allmorgendlichen Staff-Meeting meint der Principal, dass 24 Schwerverbrecher aus dem Gefängnis von Klerksdorp ausgebrochen sind. Anstatt sich Sorgen zu machen bricht im Lehrerzimmer allgemeines Gelächter aus.

7:35 Uhr: Meine erste Amtshandlung an diesem Tag besteht darin das Morgen-Gebet zu sprechen. Dass ich des Afrikaans nicht mächtig bin, ist der Lehrerschaft egal. Heutiges Thema behandelt die Nächstenliebe. Allerdings kann ich meine Ernsthaftigkeit nicht behalten und pruste durchs Zimmer. Ich werde von gesamten Kollegium als gottloser Heide bezeichnet. Super Einstand in den Tag.

7:55 Uhr: (im General Office) Endlich Ruhe, denke ich mir und versuche zu entspannen. Falsch gedacht! Eine Kollegin überfällt mich mit einer sehr dringenden Bitte. Ich solle doch kurz diesen kleinen Text abtippen. Nichts leichter als das ... verblendet stimme ich zu.

7:59 Uhr: Der "kleine" Text entpuppt sich als Referat für die nächste Lehrer-Fortbildung. 23 Seiten schwer und alles in Setswana, mit einer Handschrift, die mich an meine Vorschulzeit erinnert.

9:45 Uhr: Die Finger schmerzen, die Augen brennen und mein neu gekauftes Trikot ist voll mit Druckertinte. Der Kopierer, den ich versucht habe in den letzten 45 Minuten zu reparieren, funktioniert nun wieder einigermaßen, hat aber seine Innereien auf mich ausgespuckt. Der Text des Referats ist leider auch nur halbfertig, weil mein unfassbar schneller und zuverlässiger Windows XP PC kurz vor Vollendung abgestürzt ist.

9:48 Uhr: Orangen... überall Orangen! Eine trifft mich am Knie... ich komme ins Straucheln. Ein weiteres unbekanntes orangenes Flugobjekt trifft mich an der Schläfe. Der gesamte Himmel leuchtet orange. Ich raffe mich auf und renne schneller als zuvor. Das Lehrerzimmer naht! Behände weiche ich weiteren Geschossen aus und rette mich mit einer Tigerrolle ins gelobte Land. Was die Kids so wütend gemacht hat, dass sie ausgerechnet mich mit ihrem Essen beworfen haben ist mir schleierhaft. Verwundert streiche ich mein Neuseeland Trikot glatt.

10:09 Uhr: Nachdem ich aus dem Fenster des Lehrerzimmers gejamesbonded und zurück in mein Office geschlichen bin, ist das Setswana Dokument endlich fertig. Leider will mein Drucker nicht drucken, also ziehe ich das Dokument auf meinen Stick und mache mich auf zum Office des Principals. Dieser ist nicht wirklich begeistert über mein Vorhaben.

10:31 Uhr: (Principal Office) Nach mehr als 20 Minuten Debattierclub über Sicherheit von Daten und Viren auf dem Computer darf ich endlich an den PC des Chefs. Allerdgins schaut dieser mir die gesamte Zeit über die Schulter und natürlich - wie sollte es auch sein - geht alles schief. Mein USB Stick ist vom alten XP Computer so mit Viren verseucht, dass nun auch der Ordinateur vom Principal kurzzeitig das Zeitliche segnet und alle Daten des gestrigen Elternabends löscht.

10:46 Uhr: (General Office) Ich sitze wieder vor meiner Flimmerkiste. Die Augen noch leicht feucht vom Einlauf, den mir der Principal gerade verpasst hat. Das Resümee des Tadels: Druckverbot im PO, die nächsten drei Elternabende muss ich als Schriftführer dienen, auf den Abschlussball der 7. Klasse muss ich auch verzichten und die 2 Tage Urlaub im Januar stehen jetzt auch zur Debatte.

11:10 Uhr: Jetzt lege ich Hack-Ordnungs-Verhalten an den Tag und mache den Toshiba Mitarbeiter zur Schnecke, weil dieser behauptet, dass mit dem Kopierer alles in Ordnung sei. Ich erkläre ihm in barschem Tonfall, dass er mit dieser Arbeitseinstellung in einer globalisierten Welt keine Chance auf geregeltes Einkommen haben wird.

11:12 Uhr: (P.O.) Was ich nicht wusste war, dass der Kopier-Experte der Freund vom Principal war. Somit hat sich der Januar Urlaub auch erledigt.

11:55 Uhr: Ein Kind aus der ersten Klasse, bezeichnenderweise auch bei uns im Kinderheim untergebracht, beleidigt seine Lehrerin und rennt dann aus dem Schulgelände in Richtung Kinderheim. Ich natürlich sofort hinterher, hoffend, dass ich so die Fehler vom Vormittag ausmerzen kann.

12:04 Uhr: Verschwitzt, verkratzt und verletzt stehe ich im Klassenzimmer der 1 A. Das Kind, Thabo, ist wieder an seinem Platz. Mir läuft der Sabber die Stirn runter, meine Arme sind von Thabos Starrsinn ganz rot und mein rechter Fuß schmerzt, weil ein tückisches südafrikanisches Schlagloch meine Bänder strapaziert hat.

12:58 Uhr: Könntest du noch kurz dies und ganz schnell noch das... Ich versinke in Arbeitsblättern und Briefen, die morgen Früh alle raus müssen. Chaos herrscht im General Office, weil sich dort plötzlich Lehrer tummeln, die ich noch nie zuvor gesehen habe.

13:20 Uhr: Fertig! Wie ich das hinbekommen habe? Keine Ahnung.

13:21 Uhr: Rückschlag! Beide Taxen von der Schule zum Kinderheim sind weg. Ich muss wohl oder übel die 3,5 km laufen. Auch nicht schlecht eigentlich, weil es ist gutes Wetter und ich habe endlich meine Ruhe.

13:23 Uhr: Ein Auto hält neben mir und ein älteres Ehepaar zerrt mich förmlich in ihre Luxus-Karre.
Sie fragen mich wo ich herkomme, was ich arbeite, wo ich lebe. Wahrheitsgetreu beantworte ich die Fragen.

13:26 Uhr: Schlechte Stimmung im Auto. Die Eheleute entpuppen sich als Verächter der schwarzen Bevölkerung und Vollzeit Rassisten. Sie verachten alles, für was ich stehe und schmeißen mich in hohem Bogen an der nächsten Kreuzung raus.

13:45 Uhr: (Zimmer mit hoher Decke, spartanisch eingerichtet) Endlich daheim! Ich freue mich riesig auf das Essen. Aber weit gefehlt, die Tupper-Boxen sind gefüllt mit den Resten von gestern und vorgestern zusammen mit roter Beete.

14:45 Uhr: Ruppig werde ich aus meinem Mittagsschlaf gerissen. Flieger-Alarm! Die Russen ... oder doch Chinesen? Verrückt gewordene Iraner, Nordkoreaner. Verzweifelt suche ich in meinem Bunker nach Kameraden. ALLE WEG! Wer ruft den um diese Uhrzeit zum Apell?
Es ist das Kinderheim, welches alle seine Bewohner daran, erinnert, dass jetzt die Study-Time beginnt.

14:59 Uhr: Joseph brüllt mir ins Ohr: "Study-Timeeeeeee BROOOOOOOO!" Jetzt bin ich wirklich wach.

15:02 Uhr: Wir sind in der Study-Time, im richtigen Zimmer, zur richtigen Zeit, aber die Kids nicht. Das rote Telefon an der Wand klingelt. Wir wechseln verwunderte Blicke. Joseph nimmt ab.

15:05 Uhr: (Gruppenraum Haus Samuel) Über die, im Zimmer installierte Kamera, konnte das Office erkennen, dass wir kinderlos sind und deswegen gibt es schon wieder von einer Obrigkeit Ärger.

16:30 Uhr: Nach einem ersten Gespräch mit der Bildungszuständigen vom Kinderheim, der Suche nach den Kindern, Rechenaufgaben und afrikanischen Geschichten ist die Studierzeit beendet.

17:00 Uhr: Freiheit! Ich mache mich auf zum Joggen ums Kinderheimgelände und die nahe gelegenen Farmen.

17:23 Uhr: (irgendwo im nirgendwo) Die Motivation erreicht den Tiefpunkt. Ich bin - mal wieder - viel zu schnell gestartet, kann meinem Ego aber nicht klarmachen, dass man(n) auch langsamer laufen kann.

17:24 Uhr: Plötzlich habe ich Top-Speed!!! 4 - 10 hungrige, behinderte, verrückte Mongo-Hunde haben die Verfolgung aufgenommen.

17:25 Uhr: Usain Bolt feuert mich vom Straßenrand an und ich hänge die Brut ab.

17:51 Uhr: (im Bad) Die Dusche, die ich mir nach diesem Tag eigentlich verdient hätte, verweigert den Dienst. Tröpfchen für Tröpfchen geht es langsam voran.

18:02 Uhr: (im Flur) Mehr oder minder zufrieden mit dem Endergebnis meiner Säuberung, stehe ich vor dem Kühlschrank.

18:29 Uhr: Meine Instand-Nudeln waren der reinste Gaumenschmaus.

19:45 Uhr: Ich stelle einen weiter unnötigen Blog-Eintrag online.

21:32 Uhr: Taxi-Fahrer George steht bereit, um uns einen weiteren legendären Abend zu bescheren.

21:36 Uhr: Das Taxi ist zu überfüllt und hat Probleme die Brücke hochzukommen.

21:39 Uhr: Die nächsten Stunden sind mir entfallen...

02:00 Uhr: Anscheinend war es legendär... ich glaub das jetzt mal.

02:30 Uhr: Nach Geld-Debatten mit dem Taxi-Fahrer und sonstigem Blödsinn falle ich wie ein Stein in mein Bett.

02:31 Uhr: Schlafen ist unmöglich, da die Toiletten-Spülung mal wieder viel zu laut ist.

02:59 Uhr: Ich beende diesen Blog-Eintrag und schlafe ein.


5:52 Uhr: Der Wecker meines Handys fängt an unbarmherzig zu dudeln. Snooze-Button!

                            . ..here we go again.. .



Random Notes:
- Großes Danke an den Blog von Jakob für die Inspiration

- Fußball-Weisheit der Woche: "Mesut Özil hat mehr Weitwinkel als eine GoPro!"

- Dieses Zitat ist von Lars, aber ich weigere mich ihn als Quelle anzugeben

- Setswana-Lektion #1: "Go diragatsa puo e sa ipaakanyediwang go ka go dira gore o tlhakatlhakanye dilo" - Eine nicht vorbereitete Rede zu halten, kann Verwirrung hervorrufen

- Grits - My Life Be Like (Ooh-Aah)

- Indisches Proverb des Monats: "The man who has mounted an elephant will not fear the bark of a dog."



Mittwoch, 16. Oktober 2013

Rugby 'n' Roller Coasters




„GOOOONNNNGGAAAAAahahaahhhhHHUUUUIIIIII!“


Dieser Neologismus ist für mich persönlich die am besten zutreffende Beschreibung vom Freizeitpark-Freitag. 63 Schüler der Bert's Bricks konnten ihren Eltern genug Geld abknöpfen und den Trip am 11.10.2013 bezahlen. Für alle anderen zeigten die persönliche Lebenssituation und damit verbunden die südafrikanische Währung ihr böses Gesicht. Traurig, dass es für einen Großteil der Schüler ein Problem darstellt ungerechnet 15 Euro für diesen Ausflug aufzutreiben. Ein kleiner Wermutstropfen zwar, aber manchmal muss man Dinge im Leben einfach akzeptieren.

Leicht verspätet, wie immer in dieser Gegend der Welt, ging es die N12 runter nach Gauteng. Kurz vor Johannesburg liegt in einer ehemaligen Mine der Themenpark Gold Reef City. Angelegt an die Geschichte der Stadt sind die meisten Attraktionen im Areal den Minenarbeitern und ihrer Lebenssituation gewidmet. Bezeichnend auch der Name einer der Attraktionen „Miner's Revenge“. Dazu später mehr.

Zu Beginn unseres Aufenthaltes versuchten die Lehrer verzweifelt die Gruppendynamik zu erhalten und alle Kinder in einem Pulk durch den Park zu manövrieren. Bei über fünf Dutzenden von Kindern ist das allerdings genau so unmöglich, wie die amerikanische Schuldengrenze sinnvoll mit Republikanern zu verhandeln. Somit splittete sich nach zwei Attraktionen die Gruppe auf und meine Wenigkeit verblieb mit (!) einem Kind, welches ich noch nie gesehen geschweige denn unterrichtet hatte. Allerdings teilte mein Unbekannter Begleiter aus der dritten Klasse meine Affinität für Adrenalin. Somit ging es dann One-on-one zu jedem Looping, jedem Kreisel und was der Fahrgeschäfte mehr sind. Auch im eher multikulturell angelegten Freizeitpark zeigte sich, dass das südafrikanische Lebensgefühl einfach entspannter ist als in Europa. In der so schon kurzen Schlange, kam es zu keinem Stress wegen Wartezeiten oder zu Sitzplatz-Streitereien. 3 Stunden und 6 verschiedene Achterbahnfahrten später ging es zum Abschluss zur vorher schon angedeuteten „Abrechnung des Minenarbeiters“. Die Doppelarm-Wasser-Achterbahn gab mir und meinem kleinen Freund den Rest und hinterließ uns nass bis auf die Socken. (Beispiel-Video) Im wahrsten Sinne des Wortes bedient ging es, die Kleider voll mit blauem Gold, zurück zum Bus. Dort wurde ich von den anderen Lehrern als wahnsinnig abgestempelt, was ich in diesem Moment allerdings als Kompliment ansah.

Fun-Faktor: 10/10


Schon am 05. Oktober ging es zu einem ganz anderen legendären Ereignis. Alle Freiwilligen durften das Spiel der Spiele im Rugby: „Südafrika vs. Neuseeland“ miterleben. Nach der Hinspiel-pleite ging es für Südafrika im Rückspiel des Finales der „Rugby Championship“ um alles. Folglich war die Stimmung im fast ausverkauften Ellis Park Stadium großartig. Die Gastgeber ließen sich auch nicht lumpen und organisierten ein Passagierflugzeug, welches im Tiefflug zwei Mal das Stadion passierte. Gänsehaut pur! Wieder Skin Crawl-Altert gab es dann vor Anpfiff. Der Haka Dance der Neuseeländer und die südafrikanische Nationalhymne schufen die perfekte emotionale Ausgangssituation für mein erstes Rugby Spiel im Stadion. Der Spielverlauf entsprach zwar kaum der Meinung der Experten, was uns Nicht-Rugby-Fanatikern allerdings zu Gute kam. Es wurde schlicht und einfach keine Defensive gespielt und die Punkte purzelten in einem Fluss auf die Anzeigetafel. Trie nach Trie ging es in der ersten Halbzeit hin und her. Mit einem 15-21 gegen die Hausherren mussten sich die 63,888 Zuschauer nach der ersten Hälfte zufrieden geben. Wir verbrachten die Halbzeit mit der „Verschönerung“ unserer Visagen durch Fingerfarben. (Ob ich Bilder davon poste muss ich noch mit der deutschen Botschaft abklären.)

Hinein also in den zweiten Spielabschnitt, in dem die Neuseeländer den längeren Atem und ihre wieder gefundene Defensivleistung zur Schau stellten konnten. Liam Messam, Flanker der All Blacks, wurde mit zwei Scores zum Matchwinner und Neuseeland holte sich den Cup mit einem – am Ende vielleicht zu deutlichen – 38-27. Dennoch war es ein Abend, der auf sportlicher Entertainment Level Ebene nicht so schnell getoppt werden kann. Allerdings gibt es nur 9/10 auf der Fun-Faktor-Messlatte, weil das Endresultat des Spiels ein, wenn auch nur winziger, Wermutstropfen bleibt. Somit:

Fun-Faktor: 9/10


Random Notes:
- Zitat der Woche: „Ein Mann friert nicht, er zittert nur vor Wut, dass es nicht kälter ist!“

- Nach Langzeitstudie der Kinderheim Abläufe und deren Strukturen, sind wir endlich zu einem eindeutigen Ergebnis bezüglich der wirtschaftlichen Einordnung unseres Umfeldes gelangt. Wir befinden uns in einer Planwirtschaft mit diktatorischen Grundzügen.  

- Vom Sport- und Schlankheitswahn gepackt und völlig über-motiviert ist Emely beim Joggen umgeknickt. Gute Besserung wünscht der Autor dieses Blogs.

- Unerwartete Finesse am Herd bewies MJ. Aus dem Nichts zauberte mir meine neue Lieblingsköchin Instand-Nudeln aus dem Lehrbuch mit- unglaublich aber wahr - frischen Zutaten.

- YOS-TO (you only study-time once)


Mittwoch, 9. Oktober 2013

Bilderreihe #6






Die zweite Bilderreihe vom Urlaub mit Fotos rund um den Pilanesberg.
 
Luxus-Lodge, Swimming Pool mit Salzwasser und Ausblick auf ein Wasserloch, große Katzen, Schlachten am Buffet und Eis mit Pfefferminz-Geschmack. 
 
 
 
 
Blick von der Rezeption auf den Pilanesberg inklusive künstlich angelegtes Wasserloch

Bakubung -Doppelzimmer -Beispiel -Bild


... schon schön so !
  
Rhinos @ night



Szenen am Wasserloch
 
 
 
Elefanten-Family
 
Das fehlende Puzzle-Teil:

der Leopard


Die Könige der Savanne



und als krönender Abschluss: EIS !


Random Notes:
- Zitat des Schuljahres 2009/2010: "Also ich glaub, dass dein Vater das Kindergeld nötig hat und du deswegen in der Schule bist, David!"

- Nach 285,3 Minuten Torflaute konnte ich endlich den Bann brechen. Allerdings ging nach meinem Balotelli-Jubel das Spiel in den letzten 10 Minuten den Bach runter und wir mussten eine herbe Niederlage einstecken

- Die 10 Kinderheim-Gebote:
          1. Du sollst keine anderen Offices neben dem Office haben
          2. Du sollst den Namen des Office nicht missbrauchen
          3. Du sollst die Arbeitszeiten des Office heiligen
          4. Du sollst die Tannies und die Maniere ehren
          5. Du sollst keine Kinderheimkinder töten
          6. Du sollst keine anderen Häuser besuchen
          7. Du sollst nicht im Office stehlen
          8. Du sollst nichts Falsches über das Office sagen
          9. Du sollst nicht den Job des Offices begehren
          10. Du sollst nicht das WiFi des Office begehren
(huge props @ Lars)