Montag, 30. September 2013

Bilderreihe #5





In Bilderreihe #5 gibt es einige Fotos vom Trip nach Johannesburg.

Mit dem Fahrrad durch Soweto, Skyline von Joburg, und mehr. Krönender Abschluss natürlich die Pizza-Variationen des Jahres.





Pool im Backpacker, Randburg

Impressionen vom Accoustics 
Rustikal, aber gut
 
Soccer City, Johannesburg

Skyline der Stadt des Goldes

Apartheid is exactly where it belongs - in a museum
 
 

Soweto, West Orlando

Mit dem Fahrrad durch das Township

Hector Pieterson Memorial
 
Haus vom Chef
Lekker !
 
 
Random Notes:
- Auf meinem Weg zum Schach-Meister wurde ich vom CPU Level 25 skrupellos in die Schranken gewiesen.
 
- Die Meal Box "Red Curry Chicken with Jasmine Rice" vom Spar sticht alle bisherigen instant Gerichte aus.
 
- Bilderreihe #6 inklusive Bilder vom Game Drive folgen je nach WLAN Verfügbarkeit
 
- Lars Blog, dem ich eigentlich an dieser Stelle ein Shoutout geben wollte, ist zu inaktuell um ihn zu supporten.
 
- Am 27.09. und 28.09 bekam mein Blog plötzlich Besuch aus Indonesien. 200 zufällige Besucher zählte mein Statistik-Counter. Warum? Wieso? Weshalb? Ich weiß es nicht!
 
- Zitat des Tages: "Nein! Ich weiß nix ... ich ... ähhh..."
 
 
 
 

Samstag, 28. September 2013

Vacation Time Pt. 2 Nationalpark Pilanesberg


Dienstag 24.09.

Für die erste Überraschung sorgte unser Busfahrer am Dienstag um exakt 10:45 Uhr. Er war, ungewöhnlicher Weise für diesen Teil der Welt, 15 Minuten zu früh am Treffpunkt. Die Bakubung Bush Lodge bietet nämlich einen Shuttel-Service von Joburg zum Pilanesberg an. Nach 2,5 Stunden im schlecht gelüfteten Minibus kamen wir in sinnbildlichen Himmel an. Der angebotene Luxus war mit dem Packpacker unmöglich zu vergleichen. Die Bush Lodge, um ein künstliches Wasserloch gebaut, bot nicht nur einen Tennis-Platz mit Flutlicht sondern auch Pool, Cocktailbars, Buffet am Morgen und am Abend und pro Übernachtung einen "Game Drive" inklusive an. Nach gediegenem Chillen am hauseigenen Pool entschlossen Lucas aka Jesse Huta Galung und JJ alias Kenny de Schepper ihre verlorenen Tennis-Künste wieder zu entdecken. Allerdings waren Luftfeuchtigkeit, schlechte Lichtverhältnisse, Platzfehler, ungenügend bespannte Schläger und abgespielte Bälle Grund für eher niederklassiges Tennis. Ausgepowert und vor allem ausgehungert ging es zum Buffet, um dort alle Hüllen der guten Erziehung fallen zu lassen. Doppelte Vorspeise, zwei Mal Hauptgang und zu guter Letzt Nachtisch in doppelter Ausführung waren das Resultat. Mit unseren Bäuchlein rund gefüllt rollten wir zurück in Richtung Zimmer. Die Vorzüge von 7 verschiedenen TV-Sportsendern erleichterten mir das Verdauen ungemein und der erste Tag in der Bakubung Lodge war schneller zu Ende gegangen als gedacht.


Mittwoch 25.09.

6 Uhr Morgens im Jeep von Jan-Hendrik: 4 deutsche Volontäre und ein Australier aus Melbourne erwarten freudig die Vorzüge eines morgendlichen Safari Ausfluges. Da die anderen Bewohner der Lodge unwillig waren früh aufzustehen, ereilte uns das Glück ein mit 20 Sitzen bestücktes Auto nur 1/4 zu füllen und uns so auf den Weg in die tiefen Gründe des Pilanesberg Nationalparks zu machen. Laut der Informationen unseres Rangers Jan-Hendrik (für nicht Afrikaans-Menschen nur "Jan") wurden einige Löwen gespottet. Als dann der entscheidende Funkspruch kam, hielt unseren Führer nicht mal sein platter Reifen (rechts-vorne) auf und mit Top-Speed ging es durch den Park. Nicht 1,2,3 oder 4, sondern gleich 7 Könige der Tiere bekamen wir zu Gesicht (in Bilderreihe #5 folgen die besten Impressionen). Hier zeigten sich die Vorzüge eines lokalen Begleiters ungemein, da dieser die typischen Routen der Tiere kennt und uns so in perfekte Positionen brachte um die Tiere zu beobachten und abzulichten. Nach 2,5 Stunden Löwen fanden wir auf dem Rückweg einfach so(unfassbares Glück) drei Nashörner am Straßenrand. Das perfekte Game Drive Packet schnürte die Elefantenfamilie inklusive Baby-Elefant kurz vor der Lodge. 3 von den Big Five an einem Morgen? Kann man so stehen lassen!
Gerade rechtzeitig zum Frühstücksbuffet kamen wir zurück zur Lodge. Das reichhaltige Buffet ließ keine Wünsche offen und versorgte uns mit genug Nährstoffen, um am Pool den weiteren Mittag zu verbringen.
Zum Game Drive am Nachmittag war Jan-Hendriks Jeep bis zum letzten Platz gefüllt. Der Fakt, dass nach der Safari-Fahrt ein Bush Braai stattfinden sollte, motivierte dann doch einige Leute dem Nachmittags - Game Drive beizuwohnen. Erstes Sighting waren eine Gruppe Elefanten und drei Nashörner an einem Wasserloch. Dann wurde es wieder ruppig, weil Jan (der uns 4 am Ende des Tages als seine persönlichen Glückbringer bezeichnete) die Chance sah einen Leoparden zu finden. Nach 20 Minuten Schlaglöchern und fern von jeglichem Asphalt, lief uns tatsächlich ein Leopard vor die Linse. Gotcha! Damit waren mein persönliches "Big Five" Konto voll, da wir im Dezember 2011 das Glück hatten einen afrikanischen Büffel zu sehen. Um die große Reisegruppe noch mehr zufriedenzustellen versuchte Jan, vorbei an Gnus, Zebras, Giraffen, Impalas, Wildschweinen und was der wilden Tiere im Nationalpark mehr sind, die Löwen vom Vormittag wieder zu finden. Dies gelang allerdings (zur persönlichen Freude des Autors, der, unsozial wie er ist, den anderen Menschen es nicht gönnte, da diese die Strapazen des Frühaufstehens nicht auf sich genommen hatten) nicht. Beim Abschließenden Bush Braai gab es - wie immer - verschiedenste Gaumenschmäuse. Fazit: Ein perfekter Tag im Nationalpark!


Donnerstag 26.09.

Nach ausgewogenem Frühstück ging es zurück in die Stadt des Goldes. Nachdem wir (besser gesagt ich) noch kurz in die Kommerz-Falle an einem afrikanischen Markt getappt waren, blieb die Fahrt nach Joburg danach relativ unspektakulär. An der Minibus-Taxi Station angekommen lief das übliche wir-fahren-erst-los-wenn-der-Bus-voll-ist-Prozedere ab und nach einer geschlagenen Stunde war der Bus endlich abfahrbereit. 140 Kilometer später standen wir in Potch und fuhren mit dem dritten Taxi an diesem Tage zum Krankenhaus und von dort ging es per Fuß zurück zum Kinderheim. Unser Road-Trip war also offiziell beendet. Was bleibt sind viele Eindrücke aus einigen verschiedenen Bevölkerungsschichten, viele unterschiedliche Charaktere ob südafrikanisch, amerikanisch oder europäisch. Mein persönlicher Abschluss der Big Five, gleichbedeutend mit einem neuen Traum wilde Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen: Berggorillas!
Wiederholungsbedarfometer des Aufenthalts in der Bush Lodge: 10/10 !


Random Notes:
- Das Seltenste, was wir auf unserer Reise zu Gesicht bekamen war weder Tier noch Gebäude. Auf der Autobahn nach Joburg überholte uns ein Lamborghini Reventón. Davon gibt es auf der ganzen Welt nur 21 Stück und wir kamen in den Genuss dieses Biest eines Autos zu Gesicht zu bekommen. Seltenheitsgradlevel: 11/10 !

- Auf dem afrikanischen Markt in der Nähe von Sun City wurde ich von einem Händler mit einem bekannten Reiseführer verwechselt. Natürlich konnte ich nichts anderes tun, als in die Rolle des besagten Reiseleiters zu schlüpfen und dem Trödler glauben zu machen, dass meine Wenigkeit die besagte Person wäre.
Schauspiellevel: 5/10 !

- Grünes Eis ist entgegen meines ersten Gedankens keinesfalls Apfel-Eis, sondern hat Pfefferminz als Geschmacksrichtung.
Verwirrungslevel: 7/10 !

- Unnötiges Löwen-Zitat der Woche: "The Lion does not turn around when a small dog barks."
Wichtigkeitslevel: 0/10 !

- Shoutout an unseren Ranger Riaan aus dem Black Rhino Game Drive Reserve, der uns 2011 quer durch den Pilanesberg chauffierte. Sein Ziel ist es in Neuseeland ein neuen Abschnitt seines Lebens zu beginnen.
Viel Glück dabei!


Freitag, 27. September 2013

Vacation Time Pt. 1 Johannesburg

The Big 5, das größte Township Afrikas, verrückte Busfahrten, chillen am Pool und wahre Essens-Schlachten mit Amerikanern am Buffet. Unser Urlaub bot Extreme in jeder Hinsicht. Vom Packpacker bis zur exklusiven Bush Lodge. Vom leicht ramponierten Minibus-Taxi über Fahrräder aus dem Township zum Safari-Jeep.


Die Chronologie:


Samstag 21.09.

Immer noch gesundheitlich leicht angeschlagen ging es nach einem kurzen Stopp bei der Apotheke in Richtung Minibus-Taxi-Station in Potch. Unsere 8-Frau und 2-Mann große Reisegruppe war (wie zu erwarten in diesem Teil der Stadt) die Hauptattraktion an diesem Mittag. Hilfreich - wie immer - lotsten uns die Mitarbeiter zum Taxi nach Johannesburg. Das Prinzip, nach dem die Überland-Taxen hier fahren ist, dass nur ein bis zum letzten Platz besetzter Bus das Ziel ansteuert. Im Umkehrschluss bedeutet das manchmal ewige Wartezeiten, aber da wir so eine große Gruppe waren, füllten wir das spärlich besetzte Taxi exakt bis zum letzten Platz und der erste Road-Trip an diesem Tag konnte beginnen.
Zwei Stunden und 80 Rand (ca. 6 Euro) für 140 Kilometer später stand unsere weiße Reisegruppe am Taxi-Bahnhof in der Nähe Downtown Joburg. Der gebuchte Packpacker meilenweit entfernt. Die unternehmenstechnisch versierten Bewohner von Joburg boten uns cleverer Weise ein "Spezial"-Taxi zum Backpacker an und so begann Road-Trip #2, dieses Mal kreuz und quer durch die Großstadt. Besagte Metropole ist so vielschichtig und komplex ausgebaut, dass auch unser "Spezial"-Chauffeur Duo seine Probleme hatte uns zum Accoustix Lodge and Sleek Travel im Stadtteil Randburg zu bringen. Am Ende - wie so häufig in diesem Urlaub - fanden wir das, nach dem wir suchten. Am Backpacker war, bis auf die Sauberkeit der männlichen Gruppenduschen, nichts auszusetzten und die Stimmung dort war blendend.
Den Nachmittag verbrachten wir mit einer Erkundungstour durch Randburg. Mein persönlicher krönender Abschluss des Tages war ein Double-Cheese-Burger mit Chips und die Kognition, dass mein Verdauungstrakt keine Probleme mehr machte.


Sonntag 22.09.

Fit, frisch und fröhlich ging es am Sonntag Morgen zurück in die Anfänge der föderalen Republik von Südafrika. Das Apartheid-Museum war Priorität #1. Unser schwarzer, im Alter schon fortgeschrittener, Busfahrer brachte uns allerdings nur bis zum Gate des Museums. Einen Besuch lehnte er ab, da er (Zitat) seine eigene apartheid-geprägte Lebensgeschichte noch nicht verarbeitet habe und die Erinnerungen, verbunden mit einem Besuch im Museum, zu traumatisierend wäre. Am Eingang splitteten uns die Eintrittskarten gleich in Schwarz und Weiß auf. Die Reise in die dunkle Vergangenheit dieses schönen Landes begann und zwei Stunden später waren wir platt von den Eindrücken und der Historie. Nach kurzer Fahrt, vorbei an Soccer City, stand das berühmteste aller Townships auf dem Reiseplan. In Soweto fanden sich für uns 10 Fahrräder und die unikale Fahrradtour quer durch das South Western Township begann. Allerdings (eigene Meinung des Autors) war die Tour mehr für Touristen ausgelegt als für Volontäre, die mit Kindern aus Townships arbeiten und selbst Freunde aus ärmeren Regionen von Städten haben. Ich will es nicht kommerzialisiert nennen, aber einschlägige Eindrücke blieben, bis auf das Haus von Mandela und dem Hector Pieterson Memorial, aus.
Letzter Programmpunkt war Essen, irgendwo, egal was, Hauptsache Essen. Umso bemerkenswerter war die Qualität des Random-Rumpsteaks, welches meinen Gaumen schmeichelte und so zart war wie Seide.


Montag 23.09.

Am Montag dezimierte unsere Reisegruppe, da Lucas, Emy, Anna und meine Wenigkeit andere Urlaubspläne hatten als die 6 anderen Mädels. Diese machten sich via Taxi zurück nach Potchefstroom und wir verblieben in Joburg und fuhren, ebenfalls via Droschke in die Mall of Rosebank. Hier shoppt die Upper-Class der Stadt des Goldes und wir kamen in den Genuss der hiesigen Auffassung von Pizza. Im "Pizaevino" wurden wir von spektakulären Pizza-Belag-Variationen überrascht. Zum Beispiel gab es Pizza mit Jalapenos, Chicken, Peppadew und Knoblauch. Eine andere Variation nannte sich James Brown, eine Pizza mit Chicken, BBQ Sauce, Bacon, Guacamole und Zwiebeln. Die bewunderungswürdigste Kreation der Küche war der "Funky Monkey". Bacon, Feta Käse, Bananen, Chilli und Schockolade! Alles auf einer Pizza vereint. So gewöhnungsbedürftig es auch klingt, so qualitativ gut und geschmacklich ausgewogen war das Menü am Ende.


Random Notes:
- Die Welt ist ein Dorf. Im Packpacker in Joburg lernte ich einen Fußball-Fanatiker aus Newcastle kennen, der einige Zeit in Ulm verbrachte und seines Zeichens eine Ex-Freundin in Dornstadt hat. Dinge gibt's ...

- Während der Fahrrad-Tour in Soweto zeigte sich mein allgemein bekanntes Pech bezüglich der Hinterräder von Drahteseln. Nach 3/4 des Weges gab mein Hinterreifen auf und verlor seine gesamte Luft. Warum das nur mir passierte blieb schleierhaft. Freundlicherweise tauschte der Guide mit mir die Fortbewegungsmittel und von diesem Zeitpunkt an quälte sich der Einheimische die Hügel hinauf.

- Das Pizaevino-Hauptmenü als 2-seitiges PDF

- Üben den ganzen Montag hinweg ärgerte ich meine Mitreisenden mit schlechten FDP-Witzen, die sich darauf bezogen, dass unsere gelben Freunde nicht über die 5% Hürde kamen und deswegen wurden Wörter wie liberal, Rösler und Co zu Schimpfworten für alles Unerreichbare und Schlechte.
(Beispiel auf der nach unten fahrenden Rolltreppe: "Wir nähern uns langsam aber sicher dem Niveau der liberalen Politik." )

- Entertainment wurde aber auch geboten, als wir deutsche Sprichwörter Wort für Wort übersetzten und diese dann auf Englisch zum besten gaben.
(Beispiel auf dem Weg von der Mall of Rosebank zurück nach Randburg : "I am happy like a honey cake horse!" )


Mittwoch, 18. September 2013

South African Sickness Championships

Dum di dum ein Virus geht um... und erwischt uns alle. Symptome sind unter anderem Fieber, Bauchkrämpfe, (um es schön zu formulieren) ein schwächelnder Verdauungstrakt, Kopfschmerzen, Husten und vieles mehr. Natürlich bin auch ich Teil des Lazarettes geworden. Warum es mich aber am schlimmsten von allen getroffen hat weiß ich auch nicht.


Timeline meines Krankheitsverlaufs (Stand 18.09.2013 11:41 Uhr):


Freitag 13.09.

Top fit ging es für mich und meine Top-Athleten am Freitag-Morgen in Richtung Universität, um die Cross Country Championship Strecke zu begutachten. Das Laufevent des Jahres machte seinem Namen alle Ehre und die Organisatoren ließen keine Spendengelder aus und zauberten eine Strecke im Wert von ca. 35.000 Euro. Messestände, Verpflegung, V.I.P. - Zelte, Krankenstationen, Sponsoren aus dem ganzen Land und mit internationaler Reputation, Fotografen mit eigenen Zelten. Alles in allem fast schon europäische Infrastruktur. Der Samstag sollte ein großartiger Tag werden für unsere unterprivilegierten Athleten. Treffpunkt am Samstag war 6:00 AM und ein langer anstrengender Tag war vorprogrammiert, da die Festivitäten bis 6:00 PM gehen sollten.

Deswegen kann ich mir auch nicht so ganz erklären, warum ich am Freitag-Abend im Club gelandet bin und so hart an der YOLO-Grenze gefeiert habe. Ein geiler Abend war es natürlich schon (wie immer eigentlich, wenn wir uns im lokalen Nachtleben herumtreiben), was am Samstag aber folgte war im wahrsten Sinne des Wortes ein böses Erwachen.


Samstag 14.09.

Ich weiß nicht wie es meinen Lesern geht, aber 3 Stunden Schlaf sind mir – egal was ich an besagten Tag vorhabe – zu wenig. Vom Aufstehen an quälte ich mich durch Sekundenschlaf und Energielosigkeit. Alles halb so wild, dachte ich und schob alles auf Schlafentzug. Als sich dann allerdings Schüttelfrost (bei 20° im Schatten) zum Krankheitsbild gesellte war auch ich leicht besorgt. Auch das Angebot im Auto der Sportlehrerin ein bisschen zu entspannen (die gesamte Schule war sich sicher, dass ich einen Hangover hatte), blieb ergebnislos. Immer noch Teil des Coaching-Teams versuchte ich dann mein bestes unsere Kinder zu unterstützen. Das ging aber nur auf relativ geringer Basis, aber ich gab mein Bestes. Nach 12 Stunden auf dem Universitätsgelände ging es endlich in Richtung AKKH. Dort erwartete mich allerdings kein Schlaf, sondern Fieber.


Sonntag 15.09. + Montag 16.09.

Nach der Fieber-Nacht von Samstag auf Sonntag verschwand jener so unverhofft wie er aufgetaucht war, aber neue Symptome machten meinem Körper zu schaffen. Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe des Grauens und eine hibbelige Verdauung waren Hauptbestandteile des Sonntags und Montags. Das typische Hin-und-Her zwischen "Mir ist kalt" und "Jetzt ist es doch grade richtig heiß" durfte natürlich auch nicht fehlen. An Essen war gar nicht zu denken und meine Hauptnahrungsmittel waren Paracetamol, Hefe-Tabletten und (frei nach Usain Bolt) ich-weiß-auch-nicht-so-recht-was-mir-meine-Pfleger-so-alles-für-Mittel-geben.


Dienstag 17.09.

Wieder eine Nacht ohne Schlaf. Zwischen Montag, 23:00 Uhr und Dienstag, 4:00 Uhr ging es für mich circa 7 Mal in Richtung Bedürfnisanstalt. Einzelheiten vom Besuch auf dem Abort lasse ich heute außen vor. Zusammenfassend lässt sich sagen: Es war nicht schön, aber auch nicht zu verhindern! Nachdem ich am Vormittag dann doch etwas Schlaf abbekam, gewöhnte ich mich daran und schlief auch den ganzen Nachmittag durch. Pünktlich zum Highlight des Tages war ich dann wieder fit. Stroooooomausfall im gesamten Umkreis. Etwas Triviales ein paar Stunden ohne Strom zu sein, dennoch ein komisches und spannendes Gefühl. Vor allem, wenn man unter so verrückten und witzigen Menschen ist wie hier, die alles versuchen um Anderen im Dunkeln einen Streich zu spielen.


Mittwoch 18.09.

Es geht bergauf! Ich sitze hier im Wohnzimmer, habe einigermaßen gut gefrühstückt und fühle mich besser. Hoffentlich schlagen die Kohle-Tabletten noch richtig an, damit ich mich am Freitag in die Ferien stürzen kann. Johannesburg und Safari stehen auf dem Wochenplan. Anfang Oktober geht dann das vierte Quartal des Schuljahres 2013 los. Highlight des Oktobers ist hoffentlich (wenn das Office im Kinderheim das nicht vercheckt hat) das Spiel der Spiele im Rugby „Südafrika vs. Neuseeland“.

Es bleibt auf jeden Fall spannend und interessant hier unten und ich werde weiterhin versuchen (wenn gesund dann auch wieder regelmäßiger), nur das leidige Problem mit dem WLAN bleibt wie ein Kaugummi am Schuh kleben.


Random Notes:
- Erinnerung an mich selbst: Powerade concentrated MOUNTAIN BLAST Sports Drink ist blau und schmeckt wie alter Kaugummi am Schuh.

- Spruch der Woche: "Es gibt keinen Spruch der Woche."

- Erinnerung an mich selbst: Powerade concentrated NAARTJIE Sports Drink ist rot und ist gut und ist rot und gut, aber wie alles hier ist es voller Süßstoffe und ungesund wie ein alter Kaugummi, von einer Schuhsohle.



Montag, 9. September 2013

Spring Feelings

Es wird Frühling am anderen Ende der Welt. Die Temperaturen schwanken somit noch viel mehr als in letzter Zeit und zwischen 2° und 30° ist alles abgedeckt. Am 1. September war offizieller Frühlingsanfang und in Südafrika - so besagt es ein Sprichwort-  ist so lange Frühling bis es das erste Mal regnet. Ich selbst, von Frühlingsgefühlen gepackt, ließ mich nicht lumpen und gestattete Lars ein sehr sensibles Teil meines Körpers umzugestalten, um der kommenden Zeit besser gewappnet zu sein. Meine Haare (!) sind jetzt nur noch ca. 10 mm lang, was meine markanten Gesichtszüge in ganz neuem Licht erscheinen lässt. Alles Gewöhnungssache, wobei ich ehrlich sagen kann, dass ich meinem neuen Haar-Styling nicht wirklich abgeneigt entgegen stehe.

Traditionell wurde auch an der Bert's Bricks in den Frühling hineingefeiert. Am Freitag gab es statt Unterricht nämlich Hüpfburgen, Eis, die Krönung von Mr. und Mrs. Spring,  lokale Essensspezialitäten, Face Painting und was der Dinge mehr sind. Mein persönliches Highlight war allerdings das "Fordere-deinen-Lehrer-zum-Tanzen-auf-Event". Meine Wenigkeit wurde vor dem Großteil der Schule dazu aufgefordert zu südafrikanischer House-Musik zu tanzen. War auf jeden Fall großes Entertainment, ob es von außen allerdings gut ausgesehen hat, weiß ich nicht und will ich auch nicht wissen. Die Kids hatten üben den gesamten Tag ihren Spaß und ein bisschen Spendengeld ist auch zusammengekommen. Also alles in allem ein erfolgreicher Tag für die Schule, Lehrer und ihre Kinder.
Im Kinderheim angekommen bereiteten wir uns auf das Fußballspiel gegen die älteren Kinder vor. Ab dem Anpfiff kann ich mich leider nicht mehr an den Spielverlauf erinnern, somit verfällt der Spielbericht und das Endergebnis ist mir auch schleierhaft.

Am Samstag ging es in Richtung Hauptstadt zu einem Spenden-Event. "Spinning in Pretoria" stand auf dem Programm, was im Klartext bedeutet, dass circa 50 Hometrainer dazu genutzt wurden um innerhalb von 10 Stunden so viele Kilometer wie möglich zu machen. Ich stand leider nicht auf der Liste der Fahrer, was dazu führte, dass ich dazu degradiert wurde auf die Kinder aufzupassen. Völlig unnötig eigentlich, wenn man bedenkt, dass nur die Teenager und die Ältesten mitkommen durften. So viel Aufsicht brauchen die nicht, wirklich nicht. Wir nutzten also die Zeit, um die Mall in Pretoria zu erkunden und die anderen bestmöglich beim 50 minütigen Workout zu unterstützen. Ob etwas von dem Spendengeld (schätzungsweise 5.000 Euro) am Ende an das Kinderheim geht ist sehr fraglich, aber da das AKKH so oder so von der Regierung unterstützt wird, zählt am Ende eh, dass man partizipierte und nicht kassierte.


Random Notes:
- Ein unglaublich großes Shoutout an meinen neuen Lieblingszahnarzt Mr. Victor! Dieser wollte nach meiner abgeschlossenen Zahnwurzel-Not-Operation und dem Check-up-Termin Anfang September keinen einzigen Rand aus meiner Tasche. Auf meine Frage hin wie viel er für die Behandlung wolle, antwortete er mit einem zuckersüßen "Ach, Quatsch ist OK!" Mir fiel sprichwörtlich das Gesicht auf den Boden, was er mit einem Kopfnicken zu Kenntnis nahm. (Ich weiß er wird das hier nie lesen... aber trotzdem "Danke, nochmals!"

- An einen Pool im Garten könnte ich mich problemlos gewöhnen. Vor allem nach einer längerer Sport-Session ist die Erfrischung unbeschreiblich toll

- Goooonga!

- Am Mittwoch wurden Lars und ich offiziell als Schwarze, gefangen in einem weißen Körper, bezeichnet. Weiterhin sagte mir VX, dass ich wie ein Einheimischer fluche. Somit halte ich mich nach mehr als 2 Monaten für voll integriert.

- Schaafs-Fleisch vom Qualitäts-Weber-Grill schmeckt überragend!

- Goooongiaauuuuhhhh!



Montag, 2. September 2013

Bilderreihe #4

Potch,
             Birthday,
                                Pool ,
                                             Pot,
                                                      Papp,
                                                                 Bazar,
                                                                              Bafana bafana  . . .



Ikageng, Potchefstroom, SA
("Haus" von VX)

Ikageng #1

Ikageng #2


Kuchen-Variation #1

Kuchen-Variation #2

Kuchen-Variation #3
(ein Kommentar erübrigt sich)

Verrückte Weiße feiern ...

... in einem verrückten Club


Mr. Goodlife got nuthin'

on us!



Pot und

Papp made in Ikageng


Gewöhnungsbedürftige Kirchturm-Nutzung beim Bazar in Fochville-Noord

Random Bazar Bild


Bafana bafana

Die Jungs


Manchmal auch ganz stressfrei




Für alle Glückwünsche und den gesamten
Support bedankt sich herzlichst

Mr. JJ (21)