Samstag, 28. September 2013

Vacation Time Pt. 2 Nationalpark Pilanesberg


Dienstag 24.09.

Für die erste Überraschung sorgte unser Busfahrer am Dienstag um exakt 10:45 Uhr. Er war, ungewöhnlicher Weise für diesen Teil der Welt, 15 Minuten zu früh am Treffpunkt. Die Bakubung Bush Lodge bietet nämlich einen Shuttel-Service von Joburg zum Pilanesberg an. Nach 2,5 Stunden im schlecht gelüfteten Minibus kamen wir in sinnbildlichen Himmel an. Der angebotene Luxus war mit dem Packpacker unmöglich zu vergleichen. Die Bush Lodge, um ein künstliches Wasserloch gebaut, bot nicht nur einen Tennis-Platz mit Flutlicht sondern auch Pool, Cocktailbars, Buffet am Morgen und am Abend und pro Übernachtung einen "Game Drive" inklusive an. Nach gediegenem Chillen am hauseigenen Pool entschlossen Lucas aka Jesse Huta Galung und JJ alias Kenny de Schepper ihre verlorenen Tennis-Künste wieder zu entdecken. Allerdings waren Luftfeuchtigkeit, schlechte Lichtverhältnisse, Platzfehler, ungenügend bespannte Schläger und abgespielte Bälle Grund für eher niederklassiges Tennis. Ausgepowert und vor allem ausgehungert ging es zum Buffet, um dort alle Hüllen der guten Erziehung fallen zu lassen. Doppelte Vorspeise, zwei Mal Hauptgang und zu guter Letzt Nachtisch in doppelter Ausführung waren das Resultat. Mit unseren Bäuchlein rund gefüllt rollten wir zurück in Richtung Zimmer. Die Vorzüge von 7 verschiedenen TV-Sportsendern erleichterten mir das Verdauen ungemein und der erste Tag in der Bakubung Lodge war schneller zu Ende gegangen als gedacht.


Mittwoch 25.09.

6 Uhr Morgens im Jeep von Jan-Hendrik: 4 deutsche Volontäre und ein Australier aus Melbourne erwarten freudig die Vorzüge eines morgendlichen Safari Ausfluges. Da die anderen Bewohner der Lodge unwillig waren früh aufzustehen, ereilte uns das Glück ein mit 20 Sitzen bestücktes Auto nur 1/4 zu füllen und uns so auf den Weg in die tiefen Gründe des Pilanesberg Nationalparks zu machen. Laut der Informationen unseres Rangers Jan-Hendrik (für nicht Afrikaans-Menschen nur "Jan") wurden einige Löwen gespottet. Als dann der entscheidende Funkspruch kam, hielt unseren Führer nicht mal sein platter Reifen (rechts-vorne) auf und mit Top-Speed ging es durch den Park. Nicht 1,2,3 oder 4, sondern gleich 7 Könige der Tiere bekamen wir zu Gesicht (in Bilderreihe #5 folgen die besten Impressionen). Hier zeigten sich die Vorzüge eines lokalen Begleiters ungemein, da dieser die typischen Routen der Tiere kennt und uns so in perfekte Positionen brachte um die Tiere zu beobachten und abzulichten. Nach 2,5 Stunden Löwen fanden wir auf dem Rückweg einfach so(unfassbares Glück) drei Nashörner am Straßenrand. Das perfekte Game Drive Packet schnürte die Elefantenfamilie inklusive Baby-Elefant kurz vor der Lodge. 3 von den Big Five an einem Morgen? Kann man so stehen lassen!
Gerade rechtzeitig zum Frühstücksbuffet kamen wir zurück zur Lodge. Das reichhaltige Buffet ließ keine Wünsche offen und versorgte uns mit genug Nährstoffen, um am Pool den weiteren Mittag zu verbringen.
Zum Game Drive am Nachmittag war Jan-Hendriks Jeep bis zum letzten Platz gefüllt. Der Fakt, dass nach der Safari-Fahrt ein Bush Braai stattfinden sollte, motivierte dann doch einige Leute dem Nachmittags - Game Drive beizuwohnen. Erstes Sighting waren eine Gruppe Elefanten und drei Nashörner an einem Wasserloch. Dann wurde es wieder ruppig, weil Jan (der uns 4 am Ende des Tages als seine persönlichen Glückbringer bezeichnete) die Chance sah einen Leoparden zu finden. Nach 20 Minuten Schlaglöchern und fern von jeglichem Asphalt, lief uns tatsächlich ein Leopard vor die Linse. Gotcha! Damit waren mein persönliches "Big Five" Konto voll, da wir im Dezember 2011 das Glück hatten einen afrikanischen Büffel zu sehen. Um die große Reisegruppe noch mehr zufriedenzustellen versuchte Jan, vorbei an Gnus, Zebras, Giraffen, Impalas, Wildschweinen und was der wilden Tiere im Nationalpark mehr sind, die Löwen vom Vormittag wieder zu finden. Dies gelang allerdings (zur persönlichen Freude des Autors, der, unsozial wie er ist, den anderen Menschen es nicht gönnte, da diese die Strapazen des Frühaufstehens nicht auf sich genommen hatten) nicht. Beim Abschließenden Bush Braai gab es - wie immer - verschiedenste Gaumenschmäuse. Fazit: Ein perfekter Tag im Nationalpark!


Donnerstag 26.09.

Nach ausgewogenem Frühstück ging es zurück in die Stadt des Goldes. Nachdem wir (besser gesagt ich) noch kurz in die Kommerz-Falle an einem afrikanischen Markt getappt waren, blieb die Fahrt nach Joburg danach relativ unspektakulär. An der Minibus-Taxi Station angekommen lief das übliche wir-fahren-erst-los-wenn-der-Bus-voll-ist-Prozedere ab und nach einer geschlagenen Stunde war der Bus endlich abfahrbereit. 140 Kilometer später standen wir in Potch und fuhren mit dem dritten Taxi an diesem Tage zum Krankenhaus und von dort ging es per Fuß zurück zum Kinderheim. Unser Road-Trip war also offiziell beendet. Was bleibt sind viele Eindrücke aus einigen verschiedenen Bevölkerungsschichten, viele unterschiedliche Charaktere ob südafrikanisch, amerikanisch oder europäisch. Mein persönlicher Abschluss der Big Five, gleichbedeutend mit einem neuen Traum wilde Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen: Berggorillas!
Wiederholungsbedarfometer des Aufenthalts in der Bush Lodge: 10/10 !


Random Notes:
- Das Seltenste, was wir auf unserer Reise zu Gesicht bekamen war weder Tier noch Gebäude. Auf der Autobahn nach Joburg überholte uns ein Lamborghini Reventón. Davon gibt es auf der ganzen Welt nur 21 Stück und wir kamen in den Genuss dieses Biest eines Autos zu Gesicht zu bekommen. Seltenheitsgradlevel: 11/10 !

- Auf dem afrikanischen Markt in der Nähe von Sun City wurde ich von einem Händler mit einem bekannten Reiseführer verwechselt. Natürlich konnte ich nichts anderes tun, als in die Rolle des besagten Reiseleiters zu schlüpfen und dem Trödler glauben zu machen, dass meine Wenigkeit die besagte Person wäre.
Schauspiellevel: 5/10 !

- Grünes Eis ist entgegen meines ersten Gedankens keinesfalls Apfel-Eis, sondern hat Pfefferminz als Geschmacksrichtung.
Verwirrungslevel: 7/10 !

- Unnötiges Löwen-Zitat der Woche: "The Lion does not turn around when a small dog barks."
Wichtigkeitslevel: 0/10 !

- Shoutout an unseren Ranger Riaan aus dem Black Rhino Game Drive Reserve, der uns 2011 quer durch den Pilanesberg chauffierte. Sein Ziel ist es in Neuseeland ein neuen Abschnitt seines Lebens zu beginnen.
Viel Glück dabei!


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